Dienstag, 3. Juni 2003

Presse- und Spielbericht vom 01-06-03: Krähen kassierten unglückliche Niederlage in Friedberg

Nach 5 Siegen in Folge hat es die SG Egelsbach Crows am gestrigen Sonntag erstmals erwischt und mussten sich Auswärts bei den Twisters aus Friedberg mit 7:9 (1:2,1:4,1:1,4:2) geschlagen geben. Bei den Twisters zu verlieren stellt sicherlich kein Beinbruch dar, nur wäre ein Sieg allemal drin gewesen für die Crows. Wenn man von einem Heimvorteil sprechen kann, dann gilt das sicherlich für die Anlage der Twisters. Der Platz ist mit einem sogenannten Sports-Court belegt, den man seitens der Krähen schon aus Bundesligazeiten kennt und nicht wirklich schätzt. Allerdings wurde dieser Belag offenbar seit jener Zeit wenig bis gar nicht instand gehalten. Anders lässt sich diese mangelhafte Bodenhaftung nicht erklären, die ein Inlinehockeyspiel eher zum einem Glücksspiel verkommen lässt. Die Stürze auf Seiten der Krähen, ja sogar auf beiden Seiten, lassen sich jedenfalls kaum aufzählen. Nichtsdestotrotz startete Egelsbach bei hochsommerlicher, erdrückender Hitze sehr konzentriert und war bemüht, ihr Kombinationsspiel so gut wie möglich aufzuziehen. Die ersten Minuten glichen jedoch eher einem Eiertanz. Ohne ihrem routinierten Abwehrstrategen und Spielertrainer Helmut Schulz, der wegen einer Verletzung absagen musste, erspielten sich die Krähen trotzdem gleich zu Beginn sehr gute Einschussmöglichkeiten, die jedoch am hervorragend aufgelegten Keeper der Twisters, Timo Lang, scheiterten.
In der 3. Minute dann der für viele überraschende Führungstreffer der Twisters. Dieses Tor glich jedoch eher einem Zufallsprodukt und schnell wurde klar, welche Taktik hier gespielt wird. Puck nach vorne schlagen, 2 Spieler vors Tor platzieren und hoffen, dass die sehr unkoordiniert über den Platz holpernde Scheibe irgendwie vor den Schläger eines Stürmers landete...ähnlich dem „Kick and Rush“, der Spielvariante des britischen Fussballs. Unbeeindruckt davon, versuchte Egelsbach weiterhin, so etwas wie „Spielkultur“ aufkommen zu lassen. Doch hatte man nicht das Glück der Twisters und in der 7 Minute folgte der nächste Dämpfer: 0:2.
Drei Minuten später fiel dann der verdiente Anschlusstreffer durch Sven Becker, nach Vorarbeit durch Nils Thalhäuser. Das 2.Viertel verlief ähnlich dem ersten Abschnitt, nur das die Twisters noch kaltschnäuziger agierten und zwischen der 17. und 19. Minute auf 4:1 erhöhten. Erste Zweifel kamen bei den Crows auf, ob der Uneffektivität der eigenen Spielweise. Adrian Lubkowitz sollte diesen Gedanken kurzzeitig vergessen lassen mit seinem Tor zum 2:4, auf Zuspiel durch Jan Nissen. Doch zwei weitere Treffer der Twisters, kurz vor der Halbzeitpause, machten vorübergehend jegliche Hoffnungen zunichte. Trotz des enormen Rückstandes starteten die Crows sehr konzentriert in die zweite Hälfte. Torhüter Julian Hessel löste nun Fabian Jones im Tor der Krähen ab, und sollte ebenfalls einen sicheren Rückhalt der Egelsbacher bilden. Mit teilweise sehr schönen Kombinationen erspielten sich die Krähen nun Chance über Chance und rollten noch offensiver vor den Friedberger Kasten. Doch wiederum wurden die Egelsbacher jäh aus ihren Hoffnungen gerissen. Nach einem Konter erhöhten die Twisters auf 7:2. Glücklicherweise verkürzten die Crows nur eine Minute später durch Florian Amstutz, der nach einem herrlichen Spielaufbau über mehrere Stationen „einlochte“.  Mit diesem Spielstand ging es dann ins letzte Viertel und hier zeigten die Krähen erstmals in dieser Saison Moral und Kampfkraft. Obwohl Friedberg gleich in der 46 Minuten fast uneinholbar auf 8:3 erhöhte, erspielte sich Egelsbach ein klares Übergewicht, welches nun endlich in Tore umgewandelt wurde. In der 51. Minute gelang Adrian Lubkowitz der erneute Anschluss. Noch in der selben Minute war es Abwehspieler Falk Croneis, der nach Bullygewinn durch Captain Stephan Müller direkt abzog und einen gewaltigen Schuss in den oberen, rechten Winkel der Twisters versenkte. Egelsbach war nun klar überlegen und mit jeder weiteren Minute schienen die Kräfte, sowie die Moral der Twisters zu schwinden. Dies machte sich durch die Häufigkeit der Fouls und dadurch resultierenden Strafzeiten bemerkbar. So wurde gleich die erste Überzahl genutzt: Adrian Lubkowitz machte seinen Hattrick perfekt und krönte damit seine Leistung an diesem Tage! Angriff über Angriff rollte nun auf das Friedberger Tor zu. Die Twisters konnten sich nun bei ihrem Goalie bedanken, dass das Spiel nicht längst gekippt war. Trotzdem konnten die Wetterauer nicht verhindern, dass die Krähen erneut einen Angriff erfolgreich abschlossen: Jan Nissen war es, der in Minute 56 zum viel umjubelten 7:8 traf. Die letzten Minuten der Partie waren an Dramaturgie kaum zu überbieten. Der Ausgleich lag in der Luft und war längst überfällig. Eine weitere Überzahl konnten die Krähen jedoch nicht erfolgreich nutzen, obwohl sie ein Dauerfeuer auf das Tor der Friedberger auslösten. So kam es, wie es kommen musste: Mit allen Spielern in der Offensive vertreten, fingen sich die Crows eine halbe Minute vor Spielende den entscheidenden Konter der Twisters ein.

Somit fand ein spannendes und vor allem faires Spiel am Ende einen glücklichen, jedoch nicht unverdienten Sieger.  Trotz der Niederlage können die Krähen ein positives Fazit ziehen, da man erstmals in dieser Saison zu den spielerischen, auch noch kämpferische Tugenden an den Tag legte, was Mut macht für die kommenden Aufgaben. Ein weiters Manko bleibt jedoch die Chancenauswertung, welche unbedingt verbessert werden muss, will man erneut ins Finale um die Hessenmeisterschaft einziehen.

Strafen:
Friedberg Twisters 10 Min., Egelsbach Crows 4 Min.

Kader gegen die Twisters:

Tor:
Julian Hessel, Fabian Jones

Abwehr:
Sven Becker (1T.), Jan Nissen (1 T., 2 A.)
Dirk Heidl, Falk Croneis (1 T.)

Sturm:
Adrian Lubkowitz (3 T.),Florian Amstutz (1 T.)
Stephan Müller (1 A.), Nils Thalhäuser (1 A.)
Henny v.d. Linden, Sebastian Ebert

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